SpeedCounter.net - Kostenloser Besucherzähler

Oliver verabschiedet sich - natürlich mit einem Turniersieg!

Gestern erfolgte der letzte Auftritt des Meistertrainers und der Meistermannschaft in der Saison 2011/2012.

 

Am 28. Ferkelturnier des TSV Glinde, bei dem diesmal neben dem Senoiren- und Alte Herren-Turnier auch ein Turnier für Ligamannschaften stattfand, nahmen wir gerne teil.

Verlockend war der Preis für den Sieger - wie es der Name des Turniers es schon sagt - es gab neben einem Pokal, einer Flasche Sekt und einem Meter Bier einen Gutschein für ein Spanferkelessen für 25 Personen - zu gewinnen.

 

Und gleich rieben sich die Zuschauer die Augen.

Der Meistertrainer stand nicht an der Seitenlinie, sondern lief mit auf.

Natürlich mit seiner Nummer 10 und natürlich im Sturm.

 

Das 1. Spiel gegen die Zweitvertretung des TSV Glinde wurde auf dem Kleinfeld mit 4:0 (Torschützen 2xPhilipp Sander, Sammy Güzel und Ramazan Sütcü) gewonnen.

Bezeichnend gleich die erste Szene in dem Spiel:

Philipp Sander daddelte vor dem Tor rum und schloss nicht entschlossen ab.

Erstaunlich ruhig dann der Anpfiff von Oli.

Glück gehabt, Philipp, dass bei Oli der Spaß im Vordergrund stand!

 

Und während sich alle Spieler regelmäßig auswechseln ließen, blieb Oliver die gesamte Spieldauer auf dem Platz und spulte ein respektables Pensum ab.

 

Im 2. Spiel gegen die Zweitvertretung des SV Europa gab es ein klares 5:0 (Torschützen: 2xBenedict Kummerfeldt, 2xSammy Güzel und Philipp Sander.

Aufregung gab es in der letzten Aktion des Spiels - Oli versenkte ein tolles Zuspiel und wurde von Schiedsrichter zurückgepfiffen - Spielzeit abgelaufen.

Merkwürdigerweise gab es hier keine Proteste von Oli.

 

Auch das 3. Spiel, diesmal auf Grand, gegen die 3. Mannschaft des TSV Glinde (ehemalige A-Jugend) wurde klar mit 3:0 gewonnen (Torschützen: 2x Betim Haxhiadini, Rama Sütcü).

 

Im Halbfinale traf man nun auf die Erstvertretung des TSV Glinde.

Nachdem Philipp uns in Führung gebracht hatte, ließen sich 30 Sekunden vor Schluß Andre Grosche Müller und Hasan Yaylaouglu vernaschen, so dass Kai Erschens keine Chance mehr hatte.

Im Neunmeterschießen trafen Bene Kummerfeldt und Betim Haxhiadini, Aydin Tanelis Versuch wurde pariert.

Da Kai Erschens aber zwei Neunmeter der Glinde hielt, setzen wir uns mit 3:2 durch.

 

Auch das Finale gegen den durch Christoph Hammel vom SC Schwarzenbek verstärkten ETSV Hamburg bestimmten wir.

Der Turniersieg wurde durch Treffer von Benedict und endlich Oli eingetütet.

Da half auch der Anschlußtreffer kurz vor Schluß nichts mehr.

 

Der Turniersieg wurde dann mit einigen Metern Bier gefeiert und schließlich verabschiedete sich der Meistertrainer in den Urlaub.

 

Aus dem kleinen Kreis verabschiedeten sich auch Benedict Kummerfeldt, der Oliver nach Eichede begleiten wird, und Kai Erschens, der sich dem SV Nettelnburg / Allermohe anschließen wird.

Euch beiden alles Gute und lasst euch mal sehen.

 

In zwei Wochen geht Oliver seine neue Herausforderung SV Eichede an und wir alle sind sicher, dass er auch dort Erfolge feiern wird.

 

Oli - wir wünschen dir alles Gute mit deinem neuen Verein und werden uns gerne an die vergangenen zwei Jahre erinnern.

Wir alle sind heiß, das von dir Erreichte fortzusetzen.

Alles, alles Gute wünscht dir deine BSV Liga

 

Saisonvorbereitung läuft

Nach einjähriger Verzögerung ist der Aufstieg in die Landesliga Hansa geschafft.

Hier erwartet uns die wahrscheinlich beste Hansa-Staffel seit Jahren, so dass es gilt, sich in ihr zu etablieren.

Wie in jedem Jahr gibt es Zu- und Abgänge.

So ist Benedict Kummerfeldt, der Top-Torvorbereiter der letzten zwei Jahre, seinem Trainer Oliver Zapel zum SV Eichede gefolgt, um sich dort durchzusetzen und für höhere Aufgaben zu empfehlen.

Auch „Prince“ Berchie wagt den Schritt in die Schleswig-Holstein-Liga. Man kann sich sicher sein, dass sich dort viele Gegenspieler verwundert die Augen reiben, wenn sie seine Hacken sehen.

Torben Krauel zog es zum Staffelkonkurrenten Hamm/United FC, so dass es mit Sicherheit ein Wiedersehen geben wird.

Marcel Müller wird sich dort der zweiten Mannschaft anschließen.

Gökhan Cihan beabsichtigt zum TUS Hamburg zu wechseln, während Estban Ramos sich einer Alten Herren anschließen möchte.

Kai Erschens wird in der neuen Saison das Tor des SVNA hüten.

Wir wünschen allen viel Erfolg in ihren neuen Vereinen und würden uns freuen, wenn ihr gelegentlich mal vorbeischaut.

 

Natürlich gibt es einige Neuzugänge.

Die Vorstellung erfolgt demnächst.

 

Seit dem 18.06.2012 läuft die Vorbereitung auf die neue Saison.

Es stehen diverse Trainingseinheiten, ein Trainingslager im Trittauer Raum, zwei Turniere in Oststeinbek und Trittau, sowie zwei Testspiele, u.a. gegen die Regionalligisten Victoria Hamburg und VFB Lübeck an.

 

Wir möchten alle Anhänger des BSV bitten, uns weiterhin so zu unterstützen.

Jedem muss klar sein, dass hier andere Kaliber auf uns warten.

Attraktive und spielstarke Gegner werden sich am Soltausredder vorstellen.

Unser Team hat aber zurückliegend in diversen Testspielen gegen höherklassige Mannschaften und Topspielen bewiesen, dass es höheren Aufgaben gewachsen ist.

Helfen sie uns, unsere neuen Ziele zu verwirklichen.

Rückblick

An einem regnerischen Abend im Februar 2010 trafen sich Präsident Bernhard Zeppenfeld, Simon Gottschling und Oliver Zapel zu einem Käffchen. Gesprächsthema war die Besetzung des gerade freigewordenen Trainerpostens beim Barsbütteler SV. Zapel schlief ein paar Nächte über die Offerte. Und sagte dann verbindlich zu! Man reichte sich die Hände und schmiedete einen Pakt. Es war die Geburtsstunde des Projektes: Ein Team - ein Ziel!

Der BSV sollte raus aus der Versenkung, in die der Club nach mehreren Jahren Tristesse (Abstieg aus der Verbandsliga 2006, verpasster Wiederaufstieg im Folgejahr 2007, Abstieg aus der Landesliga 2008, Platz 12 in der Bezirksliga 2009) abgerutscht war. Zapel, wahrlich kein Mann der leisen Worte, ließ sich zu diesem Zeitpunkt euphorisch zu der Aussage hinreißen: Wir steigen auf! Problem: Es fehlten schlichtweg die Mittel, um eine schlagfertige Mannschaft zu formieren. Sparen war angesagt, das Budget wurde im Vergleich zum Vorjahr drastisch gekürzt. Übrigens war das auch der Hauptgrund dafür, dass am Ende kein einziger Spieler aus der bestehenden Bezirksligamannschaft im Verein blieb. Alle 20 Akteure schlossen sich neuen Vereinen an. So stand der Verein plötzlich komplett ohne Spieler da!

 

Was wäre zu diesem Zeitpunkt der Verein ohne Simon Gottschling gewesen? Der BSV wurde in diesen Tagen endgültig zu einer Herzensangelegenheit für den langjährigen Kicker der Rot-Weißen. Während Zapel seine "Lieblinge" Aydin Taneli, Torben Krauel, Ramazan Sütcü, Fatih Koc und Prince Berchie aus gemeinsamen, erfolgreichen Zeiten beim Rahlstedter SC überzeugte und nach Barsbüttel lotste, telefonierte Simon sich die Finger wund. Getrieben von riesigem Ehrgeiz, es diversen Leuten im Umfeld des Vereins zeigen zu wollen, bemühte er sich um passende Akteure. Es hagelte zunächst nur Absagen, denn zu den Konditionen bei dem hohen Aufwand war keiner der üblichen Fussi-Söldner bereit für den Neustart. Endlich konnte mit Marco Reksidler ein Torwart verpflichtet werden. Alex Kaya und Bahram Bahrami sagten auch zu und hatten große Pläne. Zapel zauberte noch seinen alten Wegbegleiter Hasan Yaylaouglu aus dem Ärmel. Doch das war es dann auch schon.

Glücklicherweise konnte kurz vor Ultimo mit Bernd Angenendt ein Co-Trainer an Bord geholt werden, der sich im Barsbütteler Umfeld bestens auskannte und enorm viele Aufgaben übernahm. Ihm folgte Heiner Wegner als Obmann. Ebenfalls ein wertvoller Baustein, dem insbesondere einzelne Spieler bis heute viel zu verdanken haben.

 

Die Zeit verstrich dennoch wie im Fluge. Und schwupp, da stand auch schon das erste Training auf dem Plan. Los ging es am Freitag, 25.06.2010. Ganze 7 Männlein trafen sich dort in Barsbüttel: Berchie, Gottschling, Koc, Krauel, Reksidler, Taneli, Yaylaouglu! Wo ist der Rest? Das fragten sich nicht nur diese 7, sondern auch die vielen Kritiker, die rein zufällig zugegen waren und ja eh schon vorher wussten, dass das Projekt zum Scheitern verurteilt sei. An den beiden Folgetagen waren die ersten Testspiele angesetzt. Aus Mangel an Personal musste nicht nur Coach Zapel persönlich mitkicken. Selbst Spieler aus der eigenen Zweiten sowie sogenannte "Testspieler" (Freunde und Bekannte) mussten aushelfen. Es gab 2 deftige Klatschen gegen die Kreisligisten Niendorf 2 und Sternschanze.

 

Kopfschütteln aller Orten. Es musste etwas passieren. Doch es wurde noch schlimmer. Die Trainingsbeteiligung lag in der Woche darauf bei 5-6 Spielern. Ab und an tauchten Jenfelder Jungs auf. Allen voran Basti Weiss. In seinem Gefolge: Duah Wüstefeld und Victor Blay. Letzterer hatte sich jedoch Malaria eingefangen und fiel erst einmal 4 Wochen aus. Zufällig kam auch Mark Muzelius irgendwann am Sportplatz vorbei und durfte mitmachen.

 

Simon hatte bis zuletzt versprochen, dass Betim Haxhiajdini, ein Wunschspieler von Zapel, nach seinem Kosovo-Urlaub fest zum Team stoßen würde. Was für ein Stein fiel dem Coach vom Herzen, als Betim dann schließlich am 18.07. sein erstes Training absolvierte!

Neu dabei war jetzt auch Marci Müller aus Braunschweig. Dieser hatte eher zufällig bei einem Spiel zugesehen und angefragt, ob er nicht mal mittrainieren dürfe. Seine erste Einheit: Boberger Dünen! Wer sich nach so einer Tortur für den BSV entscheidet, der passt perfekt! Schon damals war klar, Marci Müller wird BSVer!

 

Diverse Spieler (zumeist aus der Kreisliga/Kreisklasse) kamen und gingen. Torben Exner wurde aus der Zweiten verpflichtet. Und er machte seine Sache fortan richtig gut. Aber wer erinnert sich heute noch an Volkan, Özkan, Erdi oder Kevin? Bahrami und Kaya waren auch bereits wieder weg!

 

Kurzum: Die Vorbereitung war eine reine Katastrophe. Die wenigen Spieler zogen zwar voll mit. Doch so war das keinesfalls geplant.

Die erste Pokalrunde stand an. Kein geringerer als das Top-Team von Bergedorf 85 kam an den Soltausredder. Und mit den Oberliga-Stars erschienen auch gleich 300 Schaulustige an diesem schönen Sommerabend Ende Juli. Sie alle wollten ein Schlachtfest sehen. Doch was dann 12 Barsbütteler (Kapitän Taneli war für 2 Wochen beruflich verhindert) auf den Kunstrasen zauberten, war eine Sensation. Die Jungs rackerten bis zum Umfallen. Nach Rot für Sütcü brachten sie sogar zu zehnt 85 an den Rand einer Blamage. Erst in der Verlängerung setzten sich die Bergedorfer mit 3:1 durch.Trotz der Niederlage änderte sich von diesem Tage an etwas die Stimmung.

 

Eine Woche später begann die Saison. Mit dem TuS Aumühle-Wohltorf reiste einer der größten Kontrahenten an. Erneut nur mit einem Auswechselspieler auf der Bank (Günter Ücal aus der 2., Sütcü war gesperrt, Taneli nicht da) wollte man an die gute Leistung der Vorwoche anknüpfen. Man begann auch gut. Am Ende jedoch setzte es gleich im ersten Spiel eine deftige, völlig unnötige 3:4 Heimpleite. Zu diesem Zeitpunkt ahnte wohl niemand, dass dies tatsächli die erste und einzige Niederlage des BSV daheim in den folgenden 2 Jahren sein sollte.

Später gab es nicht wenige, die sagten, hier wurde der Aufstieg verspielt. Aber es kam noch viel, viel schlimmer! Eine Woche später folgte der absolute Tiefpunkt. Mit 2:7 ging man sang- und klanglos beim SV Nettelnburg/Allermöhe unter. Und das, obwohl man einen Tag vor dem Spiel mit Benedict Kummerfeldt und Jan Thoele zwei neue Spieler verpflichten konnte. Beide hatten natürlich überhaupt noch keine Bindung zum Spiel und zum Rest des Teams. Coach Zapel explodierte. Das Maß war voll. Jeweils um 7.30 Uhr am folgenden Samstag und am Sonntag musste die Truppe zum Straftraining erscheinen. Ersatzkeeper Valentin Mai stieß zum Team und schwitzte gleich mal mit.

 

Man stelle sich diese Situation noch einmal vor: 0 Punkte nach 2 Spielen, das Saisonziel eigentlich unerreichbar, völlig verunsicherte Spieler, die meisten von ihnen absolut unfit und ohne Bindung. Spot und Hähme von allen Seiten. An einen möglichen Aufstieg dachte niemand mehr. Coach Zapel wurde eines Abends auf dem Weg zum Training von einem besorgten Fan gefragt: "Trainer, steigen wir ab?"


Mit dem Düneberger SV hatte man nun ein Team vor der Brust, das mit 2 Siegen im Gepäck anreiste. Der Coach experimentierte am System. Mit Erfolg. Wie verwandelt fegten die BSVer die Gäste mit 7:0 vom Platz. Rückblickend betrachtet war dieses Spiel die Initialzündung für alles, was darauf folgte. Dieses Erfolgserlebnis hauchte der Mannschaft neuen Lebensmut ein. Die Trainingsbeteiligung stieg. Konditionelle Defizite konnten Stück für Stück in vielen Extraschichten aufgearbeitet werden. Neue Ergänzungsspieler wie Ozan Krauss, Tugay Ikiz und Vasilis Pavlantis wurden adoptiert.

 

Der BSV-Express nahm Fahrt auf. Immer besser funktionierten die Automatismen. Dank einer Siegesserie stand man nur 7 Wochen nach dem Tiefpunkt plötzlich auf Platz 2 der Tabelle. Allerdings betrug der Rückstand auf Spitzenreiter Aumühle bereits 7 Punkte.

Im Zuge der allgemeinen Klimaverbesserung wurden die nächsten Meilensteine erklommen. Zum ersten Male nach vielen, vielen Jahren gab es wieder eine Stadionzeitung zu den Heimspielen. Und: Die Liga erhielt pünktlich zum Heimspiel gegen den FSV Geesthacht eine eigene neue Website. Glück für den Webmaster, dass er gleich mit seinem ersten Spielbericht ein Highlight beschreiben durfte. Am 10. Spieltag lag der BSV zuhause mit 0:2 zur Halbzeit gegen den damals noch guten FSV Geesthacht zurück. Der eingewechselte Prince Berchie wirbelte dann wie ein Taifun über den Platz und unter Standing Ovations siegte man am Ende noch 6:2. In diesem Spiel zeigte der BSV eindrucksvoll den Fußball, den ihr Trainer so lange mit ihnen einstudiert und abgefordert hatte. Hohes Tempo, schnelle Kombinationen, aggressives Pressing. Und Betim Haxhiajdini avancierte allmählich zum absoluten Torjäger-Überflieger.

 

Leider, leider verschenkte man eine Woche später sehr viel! Trotz drückender Überlegenheit schenkte man dem GSK Bergedorf einen Elfmeter und somit einen 1:0-Sieg. Hier ein Unentschieden, und dann wäre einem der GSK später nicht mehr in die Quere gekommen!

 

Nach 4 weiteren deutlichen Siegen kam es zum Rückspiel gegen Aumühle, zum Duell 1. gegen 2. Der BSV hatte sich so viel vorgenommen. Und wurde dann doch brutal ausgekontert. Nach der bitteren 0:2-Niederlage musste man erstmalig nach über 2 Monaten wieder Platz 2 an den GSK abtreten.

Das hinterließ Spuren, denn in den beiden folgenden Partien gegen SVNA und Düneberg gab es leider auch nur Punkteteilungen. Somit ging man mit 10 Punkten Rückstand auf Aumühle und 6 Punkten weniger als GSK in die Winterpause.

 

Obwohl man insgeheim eingestehen musste, dass jetzt nur noch ein Wunder hilft, ackerte das Team in der Wintervorbereitung wie besessen. In den Testspielen wurden reihenweise Oberligisten verprügelt. So war es auch nicht verwunderlich, dass man mit 6 ungefährdeten Siegen am Stück plötzlich wieder Anschluss an Platz 2 hatte.

Es folgte am 08.04.2011 das entscheidende Spiel gegen den GSK. Wieder waren über 300 Fans an den Soltausredder gepilgert, um sich am schönen Offensivfussbal des BSV zu erfreuen und möglicherweise eine Wachablösung auf Rang 2 zu erleben. Fatih Koc erzielte nach 5 Minuten die Führung. Doch das war fatal. Im Übermut begann die Defense zu wackeln. Und der GSK schlug bis zur Halbzeit 3 Mal gnadenlos zu. Der BSV kämpfte um alles. Benedict Kummerfeldt erzielte 5 Minuten vor Schluss den umjubelten Ausgleich. Kurz vor dem Abpfiff hatte Torben Krauel den Siegtreffer auf dem Fuß. Doch es blieb beim 3:3. Das anschließende Verhalten des GSK war erbärmlich.

 

Nun stand fest, dass man auf einen Ausrutscher hoffen musste.

Während der BSV selbst in den letzten 4 Partien jeweils wahre Schützenfeste feierte, stolperte auch eines der beiden Top-Teams. Allerdings war es der TuS Aumühle, der sich dennoch letztendlich mit hauchzarten 2 Punkten Vorsprung vor unserem BSV über die Linie quälte. GSK wurde Meister.

 

Natürlich waren wir sehr enttäuscht und traurig, dass es trotz aller Bemühungen am Ende nur zum undankbaren 3. Platz gereicht hat. Aber ganz ehrlich: Wenn es nach den Querelen am Anfang des Projektes tatsächlich noch mit dem Aufstieg geklappt hätte, wäre es eine Sensation gewesen. Dieser komplett neu zusammen gewürfelte Haufen aus "Auslaufmodellen", die nahezu allesamt in ihren vorherigen Vereinen auf dem Abstellgleis standen (Haxhiajdini, Kummerfeldt, Taneli, Reksidler, Berchie, Gottschling), lange nicht gespielt hatten (alleine Fatih Koc hatte 2 Jahre nicht Fußball gespielt, Wüstefeld, Blay und Weiss ebenfalls) oder aus den niederen Gefilden der Kreisklasse hochgekrochen waren, ist über sich hinaus gewachsen. Dank extrem harter Arbeit waren sie in der Lage, beigesternden Tempofußball zu spielen. 105 Tore waren es am Ende in 28 Spielen. Durch die Art und Weise ihres Auftretens eroberte sich die Mannschaft um Leader und Kapitän Taneli viele Sympathien. Immer mehr Zuschauer und auch Sponsoren fanden wieder Interesse am BSV. Um die Mannschaft bildete sich ein intaktes Funktionsteam. Der Vorstand stand jederzeit vorbildlich hinter der Mannschaft. Die Strukturen waren geschaffen! Grund genug für alle, die gemeinsame Arbeit fortzusetzen und einen erneuten Angriff in der Folgesaison zu starten.

 

Das gesamte Team blieb bis auf Torben Exner und Jan Thoele zusammen. Im Sommer wurden mit Philipp Sander, Torwart Kai Erschens (beide VfL Lohbrügge 2) sowie Salam Iddrisu (GSK) gezielte Verstärkungen verpflichtet. Außerdem stießen die A-Jugendlichen Dave Fehlandt, Sohn von Simon Gottschling, Farouk Salah-Brahim und Nazmi Mislimi sowie als Wiedereinsteiger auch zunächst Günter Ücal und Henning Beckmann aus der eigenen Zweiten ins Team. Tja, und dann war da noch ein gewisser André Grosche-Müller, der gerade als "Küken" aus der eigenen A-Jugend hervorging und sofort einen Platz im Herzen des Coaches einnahm. Ach ja: Victor Blay war auch wieder irgendwie dabei.

 

Erneut startete die Vorbereitung am 25.06. Dieses Mal jedoch unter völlig veränderten Vorzeichen. Man traf sich gleich zur Einstimmung im "spartanischen" Lauftrainingslager Rothenhusen am Ratzeburger See. Weltklasse! Und fast alle waren da! Die damals geschossenen Fotos und Videos, die alle auf dieser Website zu finden sind, sagen alles. Hier war vom ersten Tag ein Team am Start, das sich etwas vorgenommen hatte. Die Stimmung war top, die Trainingsleistungen während der gesamten Vorbereitung herausragend. Die Testspiele verliefen nahezu optimal. Nur der Einstand der Neuen ließ bis heute auf sich warten...

 

Am 22.07.2011 wurde es dann wieder ernst. Im Pokal traf man auf den Oberliga-Absteiger SC Concordia. In diesem Spiel schien der BSV gleich der ganzen Welt zeigen zu wollen, wie stark man war und dass in diesem Jahr kein Weg an ihm vorbei führt. Cordi hätte nach 15 Minuten mit 4-5 Toren zurückliegen müssen. Wie im Vorjahr flog dann aber Ramazan Sütcü erneut und an selber Stelle vom Platz. Dennoch ging man eine Viertelstunde vor dem Ende in Führung. Völlig unerwartet und unverdient kam Cordi dann jedoch kurz vor dem Abpfiff zurück. Nach Verlängerung, in der sich die Unterzahl stark bemerkbar machte, hieß es 1:4. Ein Ergebnis, dass keiner richtig verstand.

 

Man ging also wieder mit ähnlichen Gefühlen in das erste Punktspiel, wie im Vorjahr. Der selbst auferlegte Druck war zunächst spürbar. Zwar gewann man die ersten Partien gegen Curslack und Croatia. Doch es fehlte etwas die gewohnte Leichtigkeit. Am 3. Spieltag dann der erste Tiefschlag: Trotz zwischenzeitlicher 3:1-Führung beim Düneberger SV verlor man am Ende mit 3:5. Straftraining um 8.00 Uhr am nächsten Morgen bei glühender Hitze!

 

Es folgten 3 starke Kantersiege gegen Geesthacht, V/W und Wandsetal. Die Maschine lief auf vollen Touren. Präsi Zeppenfeld wusste: dieses Jahr muss ich noch tiefer in Tasche greifen als im Vorjahr (für jedes Tor über 80 = 5 euro in die Mannschaftskasse). Als Tabellenführer empfing man dann am 7. Spieltag den Mitfavoriten MSV Hamburg. Wieder war die Bude voll und die Zuschauer wurden belohnt. Der Knipser hatte bereits nach wenige Sekunden zur Führung genetzt. Danach spielte der MSV stark, doch anders als in den Spitzenspielen des letzten Jahres befreite sich der BSV im richtigen Moment und zog davon. Der 5:2-Sieg war brutal wichtig für den weiteren Saisonverlauf.

Das Unentschieden am nächsten Spieltag beim VfL Lohbrügge war kein Beinbruch. Hier sollten sich (wie sich später zeigte) noch andere Teams schwer tun. Wichtig waren die 3 nächsten hohen Siege gegen Eilbek (7:1 nach 0:1 zur Halbzeit...), SVNA und Reinbek.

So konnte man entspannt nach Ohe fahren. Leider litt die dortige Partie unter der desolaten Schiedsrichterleistung. Das 1:1 war zwar ok, doch es hätte ein bisschen mehr Fussi sein können. Ohe wurde auf Distanz gehalten und verlor dann erstmalig am Folgewochenende gegen den MSV.

Unser BSV nagelte durch die Liga, wurde Herbstmeister und siegte 4 Mal in Folge klar, davon 3 x zu Nuuull. Das dann folgende Rückrunden-Auswärtsspiel bei den starken Jungs von Croatia hätte wir gerne gewonnen. Doch der Treffer von Marci Müller reichte leider nicht ganz, so dass es auch hier 1:1 hieß. Das wiederum hatte Konsequenzen. Denn urplötzlich war der MSV, der eine starke Serie hinlegte, mit einem Punkt Vorsprung an uns vorbei gezogen. Nach dem 3:0 im letzten Spiel des Jahres 2011 (in dem man lediglich 1 Punktspiel verloren hatte) gingen wir als Tabellenzweiter, 2 Punkten Vorsprung auf Ohe sowie etwas gemischten Gefühlen in die wohlverdiente Winterpause.

Erwähnenswert in dieser Zeit ist sicherlich das erstmalig seit vielen Jahren wieder ausgetragene Hallenwochenende des BSV, das in jeder Hinsicht und besonders dank der Mitarbeit vieler Freiwilliger ein voller Erfolg war.

 

Die Vorbereitung am Jahresanfang verlief einmal mehr optimal. Ohne Wenn und Aber: In diesen Einheiten wurde die Power getankt, die am Ende den Ausschlag gab! Ein paar neue Gesichter gesellten sich zudem in die Runde. Gökhan Cihan (MSV), Sammy Güzel (Europa), Esteban Ramos (Tonndorf/Lohe) und Harun Ileri (V/W) wechselten an den Redder. Dafür verabschiedeten sich nach und nach Victor Blay, Duah Wüstefeld, Valentin Mai, Farouk Salah-Brahim, Nazmi Mislimi, Basti Weiss, Henning Beckmann und Mark Muzelius. Mentor Abazi (Wandsetal) war mal kurz da, dann jedoch auch wieder schnell weg!

 

Am 24.02.2012 stand dann endlich das erste Punktspiel des neuen Jahres auf dem Programm. Und was für eines! Der Gast hieß Vorwärts/Wacker. Jedem, der an diesem kalten Winter-Abend am Soltausredder war, wird sich an diesen Krimi noch lange erinnern. Bis zur 76. Minute führte damals nämlich V/W mit 2:0. Dann endlich traf Marci Müller mit Gewalt zum Anschluss und atmetete so dem gesamten Team neues Leben ein. Schlagartig war der Spirit wieder da. Und dass wichtige Spiele zumeist in den letzten 15 Minuten entschieden werden, hatten die Spieler oft genug von ihrem Lehrmeister eingetrichtert bekommen. Ausgerechnet Gökhan Cihan traf als Joker in seinem ersten Spiel in der 91. Minute zum Ausgleich. Und als dann wieder Müller in der 94. Minute noch der Siegtreffer gelang (sein 5. Treffer im 3. Spiel hintereinander!), brachen alle Dämme. Wie Marci unter dem Jubelberg überhaupt noch Luft bekommen hat, ist sein Geheimnis. Fakt ist jedoch, dass dieses Match für uns Symbolcharakter hatte. Einerseits wussten wir, dass man in keinem Spiel mit halber Kraft zum Erfolg kommt. Andererseits haben wir gesehen, dass es erst vorbei ist, wenn es vorbei ist und dass es sich lohnt, bis zum Ende zu fighten!

 

Einem weiteren Auswärtssieg bei Wandsetal folgte dann das Spitzenspiel beim MSV Hamburg. Der BSV reiste dort wieder als Spitzenreiter an, da MSV in der Vorwoche überraschend bei V/W (aha...) Federn ließ. 500 Leute kamen nach Mümmel. Aber es war nicht unser Abend. Die Leistung stimmte zwar weitestgehend, doch die 1:4-Pleite sowie die Schmähgesänge des MSV taten sehr weh! Da parallel auch Ohe siegte und so an uns vorbeizog, war es im BSV-Umfeld plötzlich wieder ganz stark greifbar, dieses schlimme Gefühl, möglicherweise am Ende wieder nur Dritter zu sein.

 

Wer jedoch erwartet hatte, dass sich unsere Mannschaft von der spürbaren Unruhe anstecken ließ, der wurde eines Besseren belehrt. Es folgte nämlich die wohl stärkste Phase der gesamten 2 Jahre. 5 Mal am Stück siegte man ohne Gegentreffer und erzielte dabei sage und schreibe 26 Tore!

 

Mit diesem Pfund im Gepäck kam es zum mit Megaspannung erwarteten Showdown. Das Rückspiel am Redder gegen den Rivalen FC Voran Ohe. Die Ausgangssituation war klar: Der BSV war nach einem erneuten Patzer des MSV bei Lohbrügge wieder punktgleich Erster vor dem MSV. Ohe folgte trotz Unentschieden bei Croatia jedoch mit nur einem Zähler weniger und hätte mit einem Sieg am BSV vorbeiziehen können. Im Vorwege der entscheidenden Phase der Meisterschaft hatten alle Vertreter ihre positiven Prognosen platziert. MSV war nach dem Sieg gegen uns ja eigentlich eh schon durch und Meister ("Am Ende setzt sich Qualität eben durch!"). Und Ohe war sich auch zu 100% sicher, dass sie mit 2 Siegen gegen uns und MSV in die Landesliga aufsteigen würden ("Wir haben das beste Team!"). Optimale Bedingungen also!

Der 20.04.2012 war ein lauer Frühlingsabend. Aus allen Ecken kamen die Fans beider Lager, um bei diesem Hochspannungsklassiker dabei zu sein. 400 Leute reihten sich um den Kunstrasen und sorgten für eine tolle Stimmung, die sich nahtlos auf die Aktiven übertrug. Beide Mannschaften hatten einen Sahnetag erwischt und boten Amateursport aus dem obersten Regal. Noch heute berichten viele davon, dass ihnen während des Spieles Gänseschauer über den Rücken gelaufen sind. Der BSV begann wie so häufig mit Schaum vor dem Mund und ging schnell in Führung. Nach einer halben Stunde jedoch schlug Ohe doppelt zurück. In Minute 60 zogen sie sogar auf 3:1 davon und deren Fans stimmten Spitzenreiter-Lieder an. Doch der BSV holte erst tief Luft und dann zum großen Rundumschlag aus. Taneli wurde im 16er gelegt, Betim blieb cool und traf zum Anschluss. Wie gegen V/W rollte die BSV-Lawine nun unaufhaltsam. Fatih Koc glich kurz darauf aus. Und als Betim Haxhiajdini Ohe dann mit dem 4:3 aus allen Träumen schoss, kannte die Freude keine Grenzen mehr. Das war der eigentliche Meisterjubel! Die Zuschauer flippten aus. Barsbütteler Anhänger lagen sich in den Armen. Auf der Gegengerade sangen die Leute "Oh, wie ist das schön!". Hinter dem Tor fackelten die Alten Herren des BSV ein Stimmungsfeuerwerk ab.

Die Szenen nach dem Abpfiff wird keiner der Spieler und Trainer mehr vergessen. Nach diesem Glücksgefühl hatten wir uns so lange gesehnt. Nun war es da. Und wir wollten es nicht mehr hergeben. Wir konnten endlich unser "Spiiitzenreiter" anstimmen. Ohne schlechtes Gewissen. Was für eine Befreiung!

 

Eine Woche später gewannen wir bei TuS 2:0, während Ohe den Gnadenschuss vom MSV bekam. Dadurch stand fest, dass wir zumindest sicher 2. waren. Doch die Jungs interessierte das nicht. Sie wollten jetzt alles! Den Titel!

 

Letztes Heimspiel, Gegner Tonndorf. Erneut ein besonderes Spiel. Weniger deshalb, weil wir auch diese Begegnung mit einem hohen 7:3 gewannen und nun das Endspiel beim SC Europa im Visier hatten. Im Anschluss an dieses Match musste der Coach seinen Jungs mitteilen, dass es für ihn das letzte Spiel am Soltausredder gewesen war. Erst einen Tag zuvor war die Entscheidung gefallen, das Angebot des SV Eichede anzunehmen. Die wahre Größe dieser tollen Mannschaft zeigte sich dann genau in diesem hochemotionalen Moment. Mit ihrer einheitlichen Reaktion, mit der der Trainer wahrlich nicht gerechnet hatte, machte die Mannschaft ihm das größte Geschenk, dass er sich wünschen konnte.

 

Ganz ehrlich: Das Finale beim SC Europa konnten wir nur gewinnen. Daran gab es zu keiner Zeit irgendwelche Zweifel. Auch wenn es letztendlich "nur" ein 2:0 zu feiern gab, so hatte man nie das Gefühl, dass dort noch etwas schief gehen konnte.

 

Als der Schiedsrichter diese Partie abpfiff, war das Werk vollendet. Das Motto "Ein Team -ein Ziel!" wurde Realität. Es gab die üblichen Bierduschen auf die gerade frischen Aufstiegsshirts. Alle waren glücklich und gelöst. Einige Spieler genossen die Momente ganz in Ruhe für sich. Ihr gutes Recht. Andere zogen bis tief in die Nacht über die Meile. Auch in Ordnung!

 

Jedem merkte man jedoch auch noch einen Abend später an, dass er stolz darauf war, Teil dieses Projektes zu sein und seinen Anteil dazu beigetragen zu haben, das hoch gesteckte Ziel tatsächlich zu erreichen.